Nur mehr ist mehr
Deine Arbeit muss einen positiven Beitrag für dein Unternehmen, deine Organisation liefern. Sonst ist sie die Mühe nicht wert, und auch nicht die Kosten. Auf diese einfache Erkenntnis kamen wir letztens in einem Gespräch: Wenn ich eine Führungsfunktion habe, dann müssen “meine” Mitarbeiter mit meiner Hilfe besser arbeiten können, als ohne sie.
Berater sein ist schwer. Wer berät, verschafft seinen Zuhörern keinen unmittelbaren Nutzen, sondern vermittelt eher “Hilfe zur Selbsthilfe”. Ist ja nicht so, dass meine Steuerberaterin meine Steuern zahlen würde. Sie sollte aber helfen, damit ich keine Fehler dabei mache und nicht mehr zahle als nötig. Für mich als Mandaten ist es wichtig, dass mich die Ratschläge weiterbringen. So geht das bei vielen Professionen: Es gibt Anwälte, die vermitteln Lösungen - und solche, bei denen das Problem nach einer Stunde Beratung nur noch größer erscheint. Jeder Coach und Consultant muss sich an dem Versprechen messen lassen, dass es mit seiner Hilfe besser geht als ohne.
Wenn es nicht so gut läuft, dann verliert man nur Zeit (und Energie). Ein Kollege nannte das mal negativen Projektbeitrag und er meinte damit, dass es nur ergebnislose Zeit kostet, sich mit diesen oder jenen “internen Beratern” abzustimmen. Weil deren Ratschläge nichts taugten, sie keine Hilfe boten oder Orientierung. Weil das Problem mit ihnen stets größer war als ohne sie. Weil Teams am Ende sogar falsche Anweisungen ausbaden mussten, und die Beseitigung der negativen Konsequenzen Arbeit, Zeit und Geld gekostet hat. Solche Beratung ist entbehrlich.
Natürlich ist jeder ersetzbar. Natürlich kann ich mal drei Wochen in Urlaub fahren, ohne dass deshalb alles zusammenbricht. Mehr noch: Das muss sogar so sein. Aber wenn ich da oder weg sein kann, und das Leben in der Firma läuft exakt unverändert so weiter, dann mache ich was falsch. Dann übe ich keinen Einfluss aus, setze keine Impulse - und bin schlicht mein Geld nicht wert.
Was den einen oder anderen nicht daran hindert, dennoch fette Gehälter nach Hause zu tragen. Je größer die Organisation, desto besser die Chance, dass man es sich in einer Nische gemütlich macht und auf den monatlichen Gehaltseingang wartet. Mir wär das zu wenig, da würde ich die Lust verlieren.