Low Code, schon wieder
Es geht auf Halloween zu, die Untoten machen sich bereit. In der IT ist das hier die Idee von Low Code. Wär das nicht toll, wenn wir teure Entwickler durch ein Stück Software ersetzen? Ja, klappt aber leider nicht.
Die Zurich hat eine fantastische Kantine. Die Leute dort machen dir morgens Brot und Brötchen, wie du es willst. Mit Ei, Schinken, Schnittlauch, Käse… egal. Alles geht. Was, wenn jemand diese Leistung durch eine Brot-Schmier-Maschine ersetzen wollte? Weil die im Zweifel billiger ist als die vier Angestellten?
Eine simple Maschine würde einen simplen Zweck erfüllen: Füllen mit Brotscheiben, Butter und Käse, und hinten kommen Käsebrote heraus. Das könnte sogar funktionieren.
Aber der Teufel steckt im Detail: Magarine statt Butter? Ist weicher, muss anders verarbeitet werden. Marmelade statt Käse? Dasselbe. Brötchen statt Brot? Oder halb-und-halb? Jetzt wird es kompliziert.
Jedes hinreichend standardisierte Problem lässt sich mit einer Art Maschine lösen. Wenn aber Flexibilität und Kreativität gefragt sind, werden Maschinen schnell unglaublich komplex, während ein Mensch als Benutzer weiterhin mit einem Brotmesser und einem Schneidebrettchen auskommen würde.
Low Code in der IT ist in meinen Augen die Brotschmiermaschine, mit der das IT Management davon träumt, weniger auf Entwickler angewiesen zu sein. Solange wir aber alle Arten von alter und neuer Software benötigen, und kreative Lösungen gefragt sind, kann dieser Weg nicht die letzte Antwort sein. Wir werden weiterhin gute Entwickler:innen benötigen.